Über Regen freut sich nicht jeder, aber viele Regionen in Europa warten sehnsüchtig darauf, dass es endlich mal wieder regnet. So klagt beispielsweise Italien über Wassermangel und viele Fachleute sagen sogar eine noch schlimmere Trockenheit voraus als im vorigen Jahr. Regenwasser nachhaltig nutzen ist daher umso wichtiger und in einigen Städten und Gemeinden gibt es sie schon, die nachhaltige, moderne und kluge Wasserplanung.
Das richtige Management
„BlauGrün“ ist das Schlagwort für ein angepasstes Klima- und Wassermanagement. Dabei handelt es sich unter anderem um sogenannte Schwammstädte, die das Regenwasser immer genau dort halten, wo die Tropfen hinfallen. Als Schwammstädte kommen Fassaden, Grünanlagen oder begrünte Dächer infrage. Wiesen sind auch ideal, denn dort kann das Regenwasser in großen Mengen gesammelt werden. So etwas funktioniert genauso in Zisternen, Wasserspeichern unter der Erde, wo das Wasser für trockene Perioden gesammelt wird. Kopenhagen und Singapur sind hier die Vorreiter, Leipzig und Berlin wollen nachziehen.
Flüsse renaturieren
Nicht nur die großen Städte sind aktiv, um dem Wassermangel entgegenzuwirken, auch kleinere Städte und Gemeinden wollen ihren Beitrag dazu leisten. Sie legen sich eine blaue Infrastruktur zu, und zwar in Form von Teichen, Seen und Kanälen. Ein gelungenes Beispiel dafür, wie eine Umstrukturierung erfolgt sein kann, ist die Emscher, ein Abwasserfluss im Ruhrgebiet. Teile des Flusses und seiner Nebenbäche werden renaturiert, um so Rückhaltebecken zu schaffen, die an Auenlandschaften erinnern. Extreme Regengüsse können auf diese Weise deutlich besser aufgenommen werden, zudem wird es dem Wasser vereinfacht, auch in die tieferen Schichten vorzudringen. So sorgt die neue Wasserlandschaft nebenbei auch für ein besseres Klima.
Wie Niedersachsen von Afrika lernt
Im südlichen Afrika wurde die sogenannte ganzheitliche Weidewirtschaft entwickelt, die jetzt auch im trockenen Niedersachsen erprobt wird. Anstatt die Viehherden einige Tage auf derselben Weide zu halten, werden sie jeden Morgen und jeden Abend auf neue, kleinere Weideplätze getrieben. Die Tiere fressen Gras und Klee dann nur oberflächlich ab, sodass die Pflanzen schnell nachwachsen können und weniger Wasser brauchen.
Bild: @ depositphotos.com / BiancaGrueneberg
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