Zum Inhalt springen

Mode aus zweiter Hand boomt

Noch vor wenigen Jahren war es normal, in die Stadt zu fahren, einen kleinen Bummel zu machen und dabei die neuste Mode und die schönsten Accessoires zu kaufen. Diese Zeiten sind vorbei. Zum einen sind viele Innenstädte unattraktiv geworden, wenn nicht sogar verödet und zum anderen treibt die Inflation die Preise nach oben. Es gibt aber noch einen dritten Grund, denn Second-Hand-Mode ist ein angesagter Trend.

Mehr Nachhaltigkeit für eine bessere Umwelt

Über die Orte in China und Indien, an denen sich die Bekleidungsindustrie angesiedelt hat, kursiert ein böser Witz: Die Modefarbe des kommenden Jahres kann man an der Farbe des Wassers der Flüsse erkennen, die durch diese Orte fließen. Eine kaputte Umwelt wollen immer weniger Menschen und sie entscheiden sich daher öfter für Mode aus zweiter Hand. Der Markt für die gebrauchte Kleidung wächst aktuell sogar schneller als der Einzelhandel und viele tragen die Second-Hand-Mode nicht nur, weil die Inflation galoppiert. Sie kaufen die gebrauchte Kleidung um der Nachhaltigkeit willen und für eine bessere Umwelt.

Lesen:  Glück in der Familie hilft bei Resignation

Gute Umsätze

Der Handelsverband Deutschland (HDE) rechnet in diesem Jahr mit einem Umsatzplus von acht Prozent bei den Gebrauchtwaren. Damit würde der Umsatz auf mehr als 15 Milliarden Euro steigen. Im Vergleich dazu: im Jahr 2019 lagen die Umsätze bei gebrauchten Kleidungsstücken und Accessoires noch bei 10,4 Milliarden Euro. Das Segment der gebrauchten Kleidung wächst damit deutlich stärker als der Einzelhandel insgesamt. Die Nachhaltigkeit, aber auch die steigende Inflation machen es attraktiv, gebrauchte, reparierte oder geliehene Dinge zu tragen. Immerhin handelt es sich bei gut der Hälfte der Dinge aus zweiter Hand um Kleidung.

Für die ganze Familie

Waren es früher hauptsächlich Frauen, die für kleines Geld gut erhaltene Mode gekauft haben, so sind es heute auch Männer, die über den Flohmarkt bummeln oder in Second-Hand-Läden einkaufen. Junge Eltern, die sparen müssen, können in den entsprechenden Geschäften und auf dem Flohmarkt ebenfalls alles finden, was das Kind braucht.

Lesen:  So will die EU die Überfischung der Meere stoppen

Bild: @ depositphotos.com / ViewApart

Nadine Jäger