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Neues Gerät zur Behandlung von Tumoren vorgestellt

Der Kampf gegen den Krebs ist eine der wichtigsten Aufgaben in der modernen Medizin. In Dresden wurde jetzt eine neue, möglicherweise richtungsweisende Methode zur Behandlung von Tumoren vorgestellt. Wissenschaftler im Helmholtz-Zentrum haben der Öffentlichkeit den Prototypen eines Gerätes präsentiert, der es ermöglicht, Tumore in Echtzeit zu verfolgen, und zwar während einer laufenden Bestrahlung.

Die Behandlung in Echtzeit

Bisher wurden Tumore mit einer Magnetresonanztomographie, kurz MRT genannt, lokalisiert und anschließend behandelt. Die neue Behandlung bei Tumoren macht es aber jetzt möglich, die Geschwulst zu orten, auch wenn sie sich bewegt. Dies ist aber noch nicht alles, denn je nach Lage des Tumors kann auch die Ausrichtung des Magneten nach Belieben verändert werden. Damit wird eines der größten Probleme bei der Strahlentherapie gelöst. Der Leiter der Forschungsgruppe zur sogenannten „MR-integrierten Protonentherapie“ erklärte dazu, dass die richtige Dosis zudem an der richtigen Stelle appliziert wird, um eine hohe Treffsicherheit und Präzision zu gewährleisten.

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Im Einklang

Damit der Tumor behandelt werden kann, müssen die Ärzte zunächst einmal wissen, wo genau er ist. Da er sich aber bewegen kann, ist dieses Vorhaben nicht so einfach. Wird der Protonenstrahl mit den Bewegungen des Tumors in Einklang gebracht, dann kann die Therapie „maßgeblich“ verbessert werden. Der in Dresden vorgestellte Prototyp ist auf der Welt bislang einzigartig. Dass so etwas überhaupt gelingen würde, daran gab es im Vorfeld viele, sogar berechtigte Zweifel. Heute sind sich die Forscher am „Nationalen Zentrum für Strahlenforschung in der Onkologie“, kurz OncoRay, allerdings sicher, dass es funktionieren wird.

Eine wichtige Frage

Wie die Protonentherapie die Bildgebung beeinflussen wird, ist die nächste wichtige Frage, die noch eine wissenschaftliche Antwort braucht. Gelingt es, die Bestrahlung und den Tumor in Einklang zu bringen, dann ist ein deutlich besseres Bild möglich, als es jetzt mit einem normalen MRT der Fall ist. Gelingt es, die Wechselwirkung zwischen dem MRT und der Protonenbestrahlung zu verbinden, dann bedeutet es neue Hoffnung für Menschen mit Krebs.

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Bild: @ depositphotos.com / yacobchuk1

Ulrike Dietz