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Neue Solarzellen funktionieren bei jedem Wetter

Dass allein in der Sonne viel Energie steckt, ist ein Irrtum, denn auch der Regen kann für Energie sorgen. Neue Solarzellen machen es möglich, dass sich die Besitzer von Solaranlagen nicht mehr ärgern müssen, wenn es tagelang regnet. Aktuell zieht das Wetter in Deutschland mal wieder alle Register, aber der neuen Form der Energie kann das egal sein.

Die Solarzelle für jedes Wetter

Triboelektrische Nanogeneratoren – so heißt der Weg zur Solarzelle, die selbst bei strömendem Regen noch Energie speichern kann. International wird schon seit einigen Jahren an dieser neuen Technik geforscht, aber jetzt ist der Durchbruch gelungen. Es gab bereits kleinere Stromerzeuger in einer transparenten Version, die genau die richtige Größe hatten, um sie auf eine Solarzelle zu legen. Durch die Transparenz wird es möglich, dass die Strahlen der Sonne ungehindert passieren können. Das Fraunhofer-Institut für Naturwissenschaftlich-Technische Trendanalysen, kurz INT, sieht diese Technik jetzt vor der Marktreife. Zunächst aber nur in einem eher kleinen Rahmen und noch nicht für großflächige Dachmodule.

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Eine einfache Technik

Bei der neuen Solartechnik handelt es sich um Minigeneratoren, die ihre Energie aus der Reibung zweier Stoffe beziehen. Reiben zwei weniger leitfähige Materialien aneinander, dann kommt es zu einem sogenannten Ladungsaustausch. Trennen sich die beiden Materialien aber wieder voneinander, dann entwickelt sich Spannung. Ein bekanntes Beispiel ist ein Luftballon, der sich auflädt, wenn er an Kleidung gerieben wird. Der Wirkungsgrad der Solarzellen, die einen triboelektrischen Überzug haben, verändert sich aber nicht. Jeder noch so kleine Regentropfen, der die Solarzelle trifft, nimmt positive Ladung auf, während das Solarmodul die negative Landung verwendet, um Energie zu erzeugen.

Mehr Leistung ist möglich

Aktuell können bei Regen zwischen 50 und 100 Watt Strom pro Quadratmeter entstehen, gut 20 bis 30 Prozent der maximalen Leistung, die ein Solarmodul erreichen kann. Auf diese Weise lässt sich ein Teil des Ertrags bei regnerischem Wetter retten. Im Unterschied zu den Sonnenstrahlen kann Regen sogar noch in der Nacht „geerntet“ und zu Strom verarbeitet werden.

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Bild: @ depositphotos.com / WichienTep

Nadine Jäger