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Ein besonderes Dankeschön für den Lebensretter

„Derjenige, dem das Leben gerettet wurde, wird demjenigen, der ihm das Leben gerettet hat, wahrscheinlich für immer dankbar sein.“ Geht es nach einer alten Weisheit, dann ist der Lebensretter sein Leben lang für den anderen verantwortlich. So geht es vielleicht auch dem Fischer João Pereira de Souza aus einem Dorf in der Nähe von Rio de Janeiro. Er hat nicht nur ein Leben gerettet, er hat dabei auch einen besonderen Freund fürs Leben gewonnen.

Rettung in letzter Minute

Vor einigen Jahren fand João Pereira de Souza auf einem Felsen am Strand einen kleinen Magellan-Pinguin. Das Tier war komplett mit Öl verschmiert und konnte sich nicht mehr bewegen. Der Fischer zögerte nicht, sondern wusch dem kleinen Kerl das Öl aus dem Gefieder, er säuberte ihn gründlich und fütterte den Pinguin jeden Tag, bis er wieder zu Kräften kam. Er gab ihm den Namen Dindim. Als es dem Pinguin wieder gut ging, verschwand er eines Tages, wahrscheinlich, um seine Familie wiederzufinden. João Pereira de Souza dachte zwar noch oft an den kleinen Pinguin, dass er ihn aber wiedersehen würde, damit hatte der 78-Jährige nicht gerechnet.

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Der kleine Freund kam wieder

Der Mann aus dem brasilianischen Dorf traute seinen Augen nicht, als Dindim ein Jahr später wieder am Strand des Dorfs auftauchte und sofort die Nähe des Fischers suchte. Als Dankeschön für den Lebensretter hatte das Tier 5000 Meilen zurückgelegt. Das Ganze war allerdings kein einmaliger Vorgang, denn seit seiner Rettung kommt der Pinguin jedes Jahr im Juni zu João Pereira de Souza und bleibt bis zum Februar bei ihm. Dann tritt er wieder die Heimreise an. Mit jedem Jahr wird der Pinguin anhänglicher und weicht nicht mehr von der Seite des alten Mannes ab. Die Menschen im Dorf, die prophezeit hatten, dass der Fischer den Pinguin nie wiedersehen würde, freuen sich heute über diese so ungewöhnliche Freundschaft zwischen dem Mann und dem kleinen Tier, dem er das Leben gerettet hat.

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Bild: @ depositphotos.com / Giedriius

Ulrike Dietz