Alles, was nicht mit Erdöl zu tun hat, ist aktuell sehr gefragt. Autos sollen mit Strom fahren und Heizungen mit Wärmepumpen betrieben werden. Langfristig gesehen sollen die Verbrenner, also die Fahrzeuge, die mit Benzin oder Diesel fahren, vollkommen von der Bildfläche verschwinden. Diese Lücke könnten synthetische Kraftstoffe füllen, die sogenannten E-Fuels, die die Regierung jetzt für Autos zulassen will.
Besser für das Klima
Die Ampel will den Weg für synthetische Kraftstoffe freimachen und dafür das Gesetz ändern. Dann wäre der Weg frei für die E-Fuels und für die Alternative zum E-Auto. Schon jetzt spricht Christian Dürr, der Fraktionschef der FDP, von einem echten Durchbruch für den Schutz des Klimas. Die Verbrennungsmotoren, so Dürr gegenüber der Nachrichtenagentur dpa, können synthetische Kraftstoffe in Reinform tanken. So soll es in Deutschland in Zukunft möglich sein, dass ganz normale Verbrenner-Autos mit einem klimaneutralen Kraftstoff fahren. In dieser Form war das bisher noch nicht möglich.
Was sagen die Grünen?
Ganz so euphorisch wie der Koalitionspartner von der FDP sind die Grünen leider nicht, hier will man nicht von einem Durchbruch sprechen. Bislang ist der Einsatz von E-Fuels oder sogenannten paraffinischen Kraftstoffen nur bis zu einer Beimischungsgrenze von rund 26 Prozent möglich. FDP und Grüne haben sich nach Angaben von Katharina Dröge, der Fraktionschefin der Grünen, aber auf eine technische Anpassung geeinigt, die den Einsatz in Reinform zulässt. Wichtig ist den Grünen dabei aber, dass es unbedingt eine begleitende Information für die Verbraucher geben wird, wie es um die Verträglichkeit für das Fahrzeug aussieht.
Der ADAC ist einverstanden
Die FDP kämpft nicht erst seit gestern für synthetische Kraftstoffe, die auf der Basis von Ökostrom produziert werden. Ganz konkret geht es jetzt offenbar um eine Änderung der Bundesimmissionsschutzverordnung. Die sogenannten E-Fuels sollten damit in Zukunft frei und in reiner Form an jeder Tankstelle verkauft und getankt werden. Der ADAC begrüßt diesen wichtigen Schritt. Diese Entscheidung erhöhe die Chancen, dass die Klimaziele im Straßenverkehr erreicht werden können, so Karsten Schulze, der Technikpräsident des ADAC. Nur in einer Kombination von E-Autos und Fahrzeugen, die mit einem alternativen Kraftstoff fahren, sei so etwas machbar. Für den Schutz des Klimas sei das aber lange noch nicht ausreichend.
Die Rahmenbedingungen fehlen
Nach Meinung des Bundesverbands der mittelständischen Mineralölunternehmen „Uniti“ war die Entscheidung der Regierung längst überfällig. Die Entscheidung für die E-Fuels und die paraffinischen Dieselkraftstoffe hätte schon viel eher fallen müssen. Leider fehlen noch immer die gesetzlichen Rahmenbedingungen, um den Hochlauf der E-Fuels richtig anzutreiben. Die Produktion der E-Fuels nimmt langsam aber sicher Fahrt auf. So startete Porsche schon Ende des Jahres 2022 mit einer Pilotanlage in Chile.
Fazit
Thomas Hirth vom Karlsruher Institut für Technologie geht davon aus, dass die E-Fuels sowie die paraffinischen Dieselkraftstoffe schon heute alltagstauglich sind. Alle Versuche hätten bisher gezeigt, dass bei alten und neuen Autos sowie bei Nutzfahrzeugen und Lokomotiven die alternativen Kraftstoffe hervorragend funktionieren. Um Bestandsfahrzeuge stets klimaneutral betreiben zu können, werden allerdings sehr große Mengen des alternativen Kraftstoffes benötigt. Die Produktion der E-Fuels auf der Basis von erneuerbaren Energien ist aktuell aber fatalerweise noch sehr ineffizient.
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