Das wohl wichtigste internationale Abkommen in der Umweltgeschichte war ein Protokoll aus dem Jahr 1987. Darin haben sich 200 Staaten im kanadischen Montreal verpflichtet, die Ozonschicht zu retten, indem sie gefährliche Substanzen verboten haben. Erst heute wird klar, was dieses Abkommen bewirkt hat: Die Arktis wurde gerettet, und das quasi im Vorbeigehen.
Ein unerwarteter Effekt
Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass das Protokoll von Montreal einen unerwarteten Nebeneffekt hatte: Es hat dafür gesorgt, dass sich der Eisverlust der Arktis deutlich verlangsamt hat. Das Protokoll von Montreal, in dem gefährliche Substanzen für die Ozonschicht verboten wurden, hatte einen Effekt, den keiner für möglich gehalten hätte: Der Verlust des arktischen Meereises verlangsamt sich immer mehr. 200 Staaten hatten sich damals verpflichtet, ihre Emissionen von Substanzen, die die Ozonschicht abbauen, eng zu begrenzen. So sollte verhindert werden, dass sich die Schicht immer weiter ausdünnt. Bis heute gilt das Abkommen als eines der wichtigsten überhaupt.
Erwärmung wurde vermieden
Zu den verbotenen Chemikalien gehören auch starke Treibhausgase. Durch die Begrenzung ihrer Emissionen wurde erreicht, dass bereits heute 0,5 Grad der globalen Erwärmung vermieden wurden. So hat das Abkommen allein im Jahr 2020 den Verlust von weitaus mehr als einer halben Million Quadratkilometer des Sommermeereises in der Arktis erfolgreich verhindert. Allerdings ist die Zukunft der Arktis immer noch in Gefahr und viele Experten gehen davon aus, dass es den ersten eisfreien Sommer in der Mitte des Jahrhunderts geben wird. Das Protokoll von Montreal hat diesen Moment aber um 15 Jahre verzögert.
Das gibt Hoffnung
Wissenschaftler der Universität im englischen Exeter sehen das Ganze als Zeichen der Hoffnung. Das Abkommen von Montreal ist auch deshalb so erfolgreich, weil die internationale Gemeinschaft sehr schnell und richtig gehandelt hat. Beim Beschluss dieses Abkommens war viel von „Panikmache“ die Rede, vor allem vonseiten der Industrie. Von Wirtschaftskrisen wurde gesprochen, aber auch von anderen düsteren Warnungen. Davon ist aber nichts passiert und das sollte die internationale Gemeinschaft ermutigen, dass es durchaus möglich ist, Maßnahmen zum Klimaschutz umzusetzen.
Bild: @ depositphotos.com / erectus
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