Zugegeben, der Gedanke, Eis zu essen, was aus Essensresten hergestellt wurde, ist nicht besonders appetitlich. Wer aber daran denkt, dass allein in Deutschland jedes Jahr elf Millionen Tonnen Lebensmittel in der Mülltonne landen, wird das Eis aus Speiseresten mit anderen Augen sehen.
Ein großes Problem
Die elf Millionen Tonnen Lebensmittel, die jedes Jahr in Deutschland auf dem Müll landen, wiegen so viel wie 2000 Elefanten oder 8000 LKWs. In den USA hat die Verschwendung von Lebensmitteln eine noch größere Dimension, denn hier sind es jedes Jahr 103 Millionen Tonnen. Fast 40 Prozent stammen dabei aus privaten Haushalten. Eine Eisdiele in Amerika wollte dies so nicht länger hinnehmen und kam auf eine innovative Idee. Anstatt wie bisher, die Lebensmittel einfach auf dem Müll zu entsorgen, werden sie in der Eisdiele zu köstlichem Speiseeis verarbeitet.
Eine einfache Idee
Die Idee, Speisereste in Speiseeis zu verwandeln, ist sehr einfach, aber zugleich äußerst effektiv. Für die Herstellung dieses Eises spielen Molke und die sogenannte Kakaopulpe, das weiße Fruchtfleisch der Frucht, eine wichtige Rolle. Es gibt Orangeneis aus den Schalen der Früchte, Eis aus Erdbeerresten, aber auch andere Früchte, die vielleicht eingedrückt sind, werden verwendet. Die Eisdielenkette „Salt and Straw“ (Salz und Stroh), die 2011 in Portland im Bundesstaat Oregon gegründet wurde, stellt sich bewusst gegen den Trend der Wegwerfgesellschaft. Ihr etwas kurioses Eis aus Käsekuchen, Wassermelonen, Honig und Schokolade, erfreut sich großer Beliebtheit.
Die Erfinder des Eisparfüms
Lebensmittelreste, die nicht mehr direkt für die Herstellung von Eis geeignet sind, finden bei „Salt and Straw“ trotzdem eine neue Aufgabe, und zwar als Eisparfüm. Wer seinem Eis den besonderen Touch verleihen will, kann das beispielsweise mit einem Hauch von Zitrusfrüchten oder süßen Himbeeren. Dazu gibt es bunte Eisstreusel, die ebenfalls weggeworfen wurden. Inzwischen haben die beiden Gründer Kim und Tyler Malek sogar ein Kochbuch zu dem köstlichen Eis aus Resten auf den Markt gebracht.
Bild: @ depositphotos.com / AndreyPopov
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