Forscher sprechen von einer „bahnbrechenden Entwicklung“ und von „einem großen Wurf“: Es wurde ein Verfahren entwickelt, was es ermöglicht, Parkinson im Vorstadium festzustellen, noch bevor die Erkrankung das Gehirn erreicht. Dieses Verfahren ist ein ganz entscheidender Schritt, der den Weg für neue Therapien ebnet.
Ein bestimmtes Protein
Der Nachweis eines Proteins im Gehirnwasser macht es möglich, die Diagnose Parkinson schon lange vor dem Ausbruch der Krankheit und der Hirnschäden zu stellen. Ein Test kann damit die Entwicklung einer Therapie deutlich verbessern. Das Protein mit Namen „Alpha-Synuclein“ ist ein fehlgeleitetes Protein, was nach Ansicht der Wissenschaftler des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein ein sogenannter „Game Changer“ ist. Dies gilt für die Diagnose wie auch für die Erforschung und die Behandlung von Parkinson. Schon in den kommenden Jahren soll es neue Erkenntnisse über neue Therapien geben.
Eine schwierige Diagnose
Geschätzt leben mehr als 300.000 Menschen in Deutschland mit der Diagnose Parkinson. Damit ist die Krankheit nach Alzheimer-Demenz die zweithäufigste Erkrankung neurodegenerativer Art. Bei der Behandlung von Parkinson gab es bisher große Probleme und zugleich ein ebenso großes Dilemma. Setzen die typischen Symptome wie die Versteifung der Muskeln, das Zittern und die Bewegungsstörungen ein, dann ist das Hirnareal „Substantia nigra“, das für die Koordination der Bewegungen zuständig ist, bereits seit vielen Jahren geschädigt. Dazu kommen auch Risikofaktoren, die genetisch bedingt sind. Sie steigern die Gefahr, an Parkinson zu erkranken. Auslöser für die Krankheit können auch das Alter, ein Gehirntraumata oder der Umgang mit Pestiziden sein.
Ein neues Verfahren
Den Forschern ist es jetzt gelungen, das Protein im Hirnwasser durch ein neues Verfahren nachzuweisen. Zusammen mit Kollegen der Universität in Philadelphia haben die Wissenschaftler aus Deutschland 1123 Menschen untersucht. Darunter waren Patienten, die bereits unter Parkinson leiden oder die Krankheit im Frühstadium haben, zudem litten viele der Teilnehmer unter Traumschlafstörungen und dem Verlust des Geruchssinns. Als Vergleichsgruppe nahmen an der Studie aber auch gesunde Menschen teil.
Bild: @ depositphotos.com / Barabasa
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