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Neues unberührtes Korallenriff entdeckt

Immer wieder sorgt die Natur für kleine und große Wunder, wie jetzt vor den Galápagos-Inseln. Dort haben Forscher ein neues, noch unberührtes Korallenriff entdeckt, in dem es von Leben nur so wimmelt. Dieses neue Riff verfügt über einen sehr hohen Anteil von mehr als 50 Prozent lebender Korallen. Die Wissenschaftler hoffen jetzt, genauere Antworten zu bekommen, wie Ökosysteme im Meer funktionieren.

Ein großes Areal

Die Wissenschaftler waren fasziniert, als sie in einer Tiefe von 400 bis 600 Metern am Kamm eines versunkenen Vulkans ein unberührtes Riff entdeckten. Dieses bis dahin unbekannte Riff vor der Küste der zu Ecuador gehörenden Galápagos-Inseln ist mehrere Kilometer lang und bietet vielen Tieren ein sicheres Zuhause, wie die Charles-Darwin-Stiftung mitteilte. Normalerweise haben Korallenriffe in der Tiefsee nur zehn bis maximal 20 Prozent lebende Korallen. Bei dem jetzt entdeckten Riff sind es aber 50 bis 60 Prozent lebende Korallen. Dies ist eher selten der Fall, wie Michelle Taylor von der Universität in Essex berichtet.

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Viel Leben

Seefledermäuse, Langusten, Rochen, Haie, rosa Tintenfische und eine Vielzahl anderer Meeresbewohner sind in diesem neu entdeckten Riff zu Hause. Dieses einzigartige Ökosystem wurde bei einem Tauchgang mit einem U-Boot entdeckt. Dieser Tauchgang fand während einer Expedition in der Mitte des Riffs statt. Das Boot mit Namen „Alvin“ ist Eigentum der US-Navy und verfügt unter anderem über eine hochauflösende Kamera und über verbesserte Möglichkeiten, um Proben zu nehmen. Nach Ansicht des Expeditionsteams ist das Riff schon sehr alt und in wesentlichen Teilen noch unberührt. Dies unterscheidet es von anderen Riffen in den Weltmeeren.

Zu hohe Wassertemperaturen

Bisher galt das Wellington-Riff im Norden des Archipels als eines der sehr wenigen Riffe vor den Galápagos-Inseln, die das Wetterphänomen „El Niño“ in den 1980er Jahren ohne große Schäden überstanden haben. „El Niño“ sorgte für sehr hohe Wassertemperaturen, die eine sogenannte Korallenbleiche auslösten, was dann zum Absterben der Korallen führte. Zudem verringerte das warme Wasser die Fähigkeit der Korallen, sich fortzupflanzen.

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Bild: @ depositphotos.com / ead72

Nadine Jäger