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Neuer Herzschrittmacher erstmals erfolgreich eingesetzt

Der Charité in Berlin ist ein medizinischer Durchbruch gelungen. Es war im wahrsten Sinne des Wortes eine Herzensangelegenheit der Ärzte und Forscher, einen völlig neuen Herzschrittmacher bei einem Patienten einzusetzen. Zum ersten Mal ist dieser Eingriff, von dem sich die Ärzte viele Vorteile versprechen, in Europa gemacht worden.

Ein kleines Gerät

Ein neuer Herzschrittmacher, der nur knapp vier Zentimeter lang ist, eine Batterie hat, die 17 Jahre hält und eine sogenannte drahtlose Zweikammer-Stimulation ermöglicht – so etwas war vor wenigen Jahren noch Zukunftsmusik. Inzwischen wurde dieser neue Schrittmacher mit Erfolg eingesetzt und leistet in der Brust des Patienten gute Arbeit. Das kleine Gerät funktioniert auch ohne Kabel und wird über einen venösen Zugang in der Leiste bis zu seinem endgültigen Standort geschoben. Für die Ärzte der Charité ist dies ein bedeutender Fortschritt in der Technik der Medizin, da dieser Schrittmacher zuverlässig und vor allem sicher ist.

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Die perfekte Stimulation

Der neue Herzschrittmacher ist insbesondere für die Patientinnen und Patienten eine sehr gute Option, die eine Stimulierung des rechten Herzvorhofes sowie der rechten Herzkammer brauchen, schrieb die Presseabteilung der Charité in Berlin. Gerhard Hindricks, der Leiter des Bereichs Rhythmologie am Deutschen Herzzentrum der Charité, kurz DHZC, ist mehr als zufrieden mit dem medizinischen Durchbruch. Er und seine Kollegen freuen sich, dass sie bei dieser so wichtigen Innovation in Europa dabei sein durften.

Mehr Lebensqualität

Das neue Gerät wird dafür sorgen, dass die Herzpatienten mehr Lebensqualität bekommen. Allein in Deutschland brauchen jedes Jahr mehr als 110.000 Menschen einen Herzschrittmacher, entweder erstmalig oder erneut. Da der neue Schrittmacher ohne Kabel auskommt, kann er präziser positioniert werden, zudem wird die Gefahr einer Infektion oder einer Komplikation deutlich kleiner. Besonders in diesem Bereich gab es bei den herkömmlichen Schrittmachern immer wieder Probleme. Auch Korrekturen an dem Schrittmacher vorzunehmen, ist bei dem neuen, kleinen Gerät deutlich einfacher als bei den klassischen Schrittmachern.

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Bild: © Depositphotos.com / pitchayanank.hotmail.com

Nadine Jäger